Menschenbilder

Modul VI 
Neuzeitliche Menschenbilder

Dieses Modul begleitet die BA-Arbeit der Studierenden. Gegenstand sind die (audio-) visuellen Bilder, welche die Menschheit seit Anbruch der Neuzeit in Kunst und Wissenschaft von sich selbst produziert — in Malerei und Medizin, auf dem Theater, in Fotografien und Comics, in fiktionalen wie nonfiktionalen Film- und Fernsehproduktionen, in analogen und digitalen Animationsfilmen, in interaktiven Spielen.

Besonders aussagekräftig für den Prozess kultureller Selbsterfassung und Selbsterkenntnis sind dabei die seit dem Höhepunkt neuzeitlicher Mechanisierung aufkommenden spektakulären Gegen-, Schreck- und Alptraumbilder des Menschlichen — des Anorganisch-Unmenschlichen (Puppe, Automat, Robot, Cyborg) wie des Organisch-Unmenschlichen (Golem, Frankensteins Monster, Vampir/Dracula, Wolfmann, Alien, Klon). In ihnen bilden sich einerseits zeitgenössisch grassierende Ängste ab, andererseits bieten sie einen ästhetischen Vorschein dessen, was sich zivilisatorisch jeweils anbahnt.

Das Modul besteht aus drei Teilen:

  • Von Renaissance bis Postmoderne: Mechanische und industrielle Menschenbilder
  • Gegenwart: Digitale Menschenbilder
  • Analytische Übung: „Unsere Menschenbilder“

Vermittelt werden den Studierenden historisch-theoretische Kenntnisse der Menschendarstellung in den audiovisuellen Künsten der Neuzeit. Sie ermöglichen es ihnen, die Vorläufigkeit auch des gegenwärtig geläufigen und wesentlich noch von fotorealistischen Darstellungs- und Sehweisen geprägten Menschenbilds zu erkennen. Damit werden sie auf die weit reichenden Modifikationen vorbereitet, die sich für die kommenden Jahre und Jahrzehnte mit der Digitalisierung für die Darstellung des Menschen bzw. des Menschlichen in den A/V-Medien abzeichnen.

 

Von Renaissance bis Postmoderne: Mechanische und industrielle Menschenbilder(Modul Neuzeitliche Menschenbilder, Seminar / Übung, ifs internationale filmschule köln, Studiengang Film)

Im ersten Teil des Moduls wird die neuzeitliche Entstehung erst realistischer, dann fotorealistischer Menschenbilder in den jeweils neu entstehenden Medien von Mechanisierung und Industrialisierung nachvollzogen. Ein Schwerpunkt liegt auf der Ergänzung bzw. Ablösung der Guckkastenbühne und ihres Ideals organischer Ganzheit durch die von elektromechanischen und analog-elektronischen Medien erzeugten partikularen und montierten (Re-) Produktionen des Menschlichen.

 

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Analytische Übung: „Unsere Menschenbilder“ 
(Modul Neuzeitliche Menschenbilder, Seminar / Übung, ifs internationale filmschule köln)

Im dritten Teil des Moduls wenden die Studierenden, was sie am historischen Material über die neuzeitliche Entwicklung und Ausformung audiovisueller Menschenbilder lernten, auf die Analyse der Filme ihrer Kommilitonen und auch auf die eigene Arbeit an.

In dieser Applikation historischer Einsichten und theoretischer Verfahren demonstriert das Modul den Studierenden das praktische Potenzial medienwissenschaftlicher (Aus-) Bildung für das eigene kreative Schaffen.

 

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Gegenwart: Digitale Menschenbilder(Modul Neuzeitliche Menschenbilder, Seminar / Übung, ifs internationale filmschule köln)

Der zweite Teil des Moduls untersucht den nachhaltigen Wandel in der Produktion und Gestaltung audiovisueller Menschenbilder, der sich seit der Mitte des 20. Jahrhunderts im Gefolge der Digitalisierung vollzieht. Ziel ist es, die spezifischen ästhetischen Konsequenzen der medialen Umwälzung zu verstehen, deren unmittelbare Zeitgenossen wir sind.

 

 

 

 

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–> Modul I: A/V-Digitalisierung
–> Modul II: Analoge Künste
–> Modul III: Digitale Künste
–> Modul IV: Adaptation
–> Modul V: Faction