Reprint des Monats

März 2012
Wer nicht träumt, wacht müde auf
Rede über die europäische Zukunftsdeprivation (1997)

Ein paar Zahlen aus jüngster Zeit, welche die Größenordnungen andeuten:

90 Prozent aller Angestellten arbeiten in den USA an Computern, in Westeuropa lediglich 53 Prozent. 30 Prozent aller US-Haushalte haben PCs – was wenig genug ist –, keine zehn Prozent in Westeuropa. Und von den restlichen 90 Prozent wiederum denken 80 Prozent überhaupt nicht daran, sich so ein Teufelsding ins Haus zu holen.

76 Prozent aller Deutschen sind obendrein, wie es in derselben Emnid-Umfrage heißt, „strikt gegen eine Netz-Anbindung“ – die Formulierung allein klingt nach Unfreiheit, so als solle da Michel-Prometheus an virtuelle Felsen gekettet werden.

Am schönsten formuliert hat dieses paneuropäische Phänomen jüngst Claudius Seidl in einem Bericht über die Berliner Filmfestspiele, in dem er das europäische Sorgenkino analysierte. Die Zukunft, schrieb er, sei „aus Europa nach Amerika ausgewandert“.

Erstveröffentlichung:

Wer nicht träumt, wacht müde auf – Rede über die europäische Zukunftsdeprivation, Vortrag beim Symposium „Die große Müdigkeit“ im Marstall, München, März 1997

Online erschienen in: TELEPOLIS Online 6. Juni 1997. Online
–> hier

Nachdruck in: Die große Müdigkeit: Europa im Dornröschenschlaf, Telepolis - Die Zeitschrift der Netzkultur, Heft Nr 3, Oktober 1997, S. 11-22.


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