Archiv Reprints 2010


August 2010
Die letzte Europäerin
Jane Kramers Reportagen aus der Alten Welt
(1993)

Jane Kramer schreibt Reportagen wie Romane. Ihr Thema: die seltsamen Sitten und Riten des Alltags in der Alten Welt.


Zu den hartnäckigsten Lebenslügen des Journalismus gehört die Vorstellung vom Reporter als einem professionellen Peter Schlemihl. In der Recherche soll er unauffällig, in der verfertigten Reportage unauffindbar sein: ein Neutrum, ein Sprachrohr ohne erkennbaren Charakter, ein unbeschriebenes Blatt, auf dem sich die Fakten gewissermaßen automatisch zu Gemeinplätzen formulieren.

Als Durchschnittsmensch, der umstandslos in der Menge verschwindet, sah sich auch Jane Kramer - bis Anfang der neunziger Jahre ein skandinavisches Fernsehteam einen Film über sie drehte. Sich auf dem Bildschirm beobachten zu kön-nen, war eine Erfahrung, die ihr Selbstbild nachhaltig ver-ändert hat.

“Da war diese extrem auffällige, exzentrische Person, die jedermanns Blicke geradezu auf sich zog”, sagt sie: “Ich war erschrocken und dachte: Um Gottes Willen, bin ich das wirklich? Manchmal habe ich Angst, dass meine Persönlichkeit auf den Leuten lastet, denen ich begegne. Dass ich für sie zu sehr ein Rätsel darstelle.”

Erstveröffentlichung dieser Fassung. Eine auf die Hälfte gekrzte Version erschien unter dem gleichen Titel in: TEMPO, Oktober 1993,
S. 98-103.


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